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Historischer Mauerbau mit Tierknochen-Mörtel

Historischer Mauerbau mit Tierknochen-Mörtel

Bereits die Römer haben auf die Bindekraft von Tierknochen gebaut. Nun haben Wissenschaftler in der Nähe der Alhambra einen Fund gemacht, der die ungewöhnliche Bauweise auch in Spanien belegt.

Mittelalterliche Architekten haben beim Bau einer Mauer in der Nähe der Alhambra in Südspanien gemahlene Tierknochen verwendet. Dies geht aus einem Zufallsfund hervor, über den Wissenschaftler der Universität von Granada in der amerikanischen Zeitschrift «Analytical Chemistry» berichteten.

Als die Forscher das vier Meter hohe Mauerwerk im Süden Spaniens untersuchten, stießen sie in der Nähe auf einen Lehmofen neben einem Haufen Tierknochen und Asche. Chemische Untersuchungen ergaben schließlich, dass es sich hauptsächlich um Schweineasche handelt, die dann auch in der Schutzschicht auf der Mauer entdeckt wurde.

Alhambra wohl ohne Knochen gebaut

Es sei das erste maurische Bauwerk, an dem belegt werden konnte, dass mit dieser Technik gearbeitet worden sei, sagte Carolina Cardell, Leiterin des Wissenschaftlerteams. Römer, Griechen und Kelten hätten bereits gemahlene Knochen verwendet, um das Mauerwerk zu verstärken. Bisher gibt es jedoch noch keinen Hinweis darauf, dass auch beim Bau der Alhambra selbst Tierasche verwendet wurde.

Die Mauer wurde zwischen 1333 und 1354 vom maurischen Herrscher Yusuf I. erbaut. Er war auch an der Planung der Alhambra beteiligt. Der Palast gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Mauren regierten dort bis 1492, bis sie von König Ferdinand und Königin Isabella nach 800 Jahren aus Spanien vertrieben wurden. (AP)

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