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Mit DNA Kolumbus auf der Spur

Mit DNA Kolumbus auf der Spur
War Kolumbus tatsächlich Italiener? Gentests sollen vor seinem 500. Geburtstag klären, wo der Seefahrer zur Welt kam

Dass Kolumbus in Genua geboren wurde ist keineswegs Fakt. Nun sollen Gentests klären, woher der Seefahrere tatsächlich stammt.

Bild: Porträt von Christoph Kolumbus, gemalt von Sebastiano del Piombo (1485 bis 1547)Von Carola Frentzen
Rom – War Christoph Kolumbus tatsächlich Italiener? Sicher ist, dass der berühmte Abenteurer (1451-1506) auf der Suche nach einem kürzeren Seeweg nach Asien zufällig Amerika entdeckte, die Frage nach seiner Herkunft ist aber bis heute offen.

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Um den Ursprung des erfolgreichen Seefahrers streiten sich vor allem die italienische Hafenstadt Genua und Spanien. Jetzt, kurz vor Kolumbus 500. Todestag am 20. Mai 2006, wollen Wissenschafter mit Gentests eindeutig seinen Geburtsort bestimmen. Wenn wir Glück haben, werden uns die DNA-Tests den endgültigen Beweis seiner Herkunft liefern, erklärt die Molekularanthropologin Olga Rickards, Leiterin der Studie an der Universität Tor Vergata in Rom.

Es handelt sich um den ersten Test weltweit, der die Frage nach dem Geburtsort von Cristoforo Colombo, wie Kolumbus in Italien heißt, klären will. Praktisch sieht das so aus: Spanische Wissenschafter haben die Gebeine des Kolumbus-Sohns Hernando exhumiert und das für die Studie nötige Chromosom Y isoliert. Da bis heute nicht sicher ist, wo sein Vater begraben liegt, war es unmöglich, die DNA-Tests an dem Entdecker der Neuen Welt vorzunehmen.

Anschließend haben Forscherteams in Rom und Granada jeweils rund 250 Männer mit den Nachnamen Colombo, Colon, Colomb und Coulomb um Speichelproben gebeten; das Y-Chromosom wird nur auf männliche Nachkommen übertragen. Das zu untersuchende Gebiet erstreckt sich von Genua über Katalonien bis hin zu den Balearen.

Geboren in Genoba

Kolumbus selbst hatte sich nur ein einziges Mal zu seiner Herkunft geäußert: Weil ich in Genoba geboren wurde …, schreibt er in seinem Testament. Das lässt zwar auf die ligurische Hafenstadt schließen, aber auch auf Mallorca gibt es ein Dorf mit dem Namen Genova. Die Spanier glauben hingegen, Cristobal Colon für sich beanspruchen zu können, weil er sich nur in Randnotizen auf Italienisch ausdrückte und ansonsten zumeist in kastilischer oder teilweise portugiesischer Sprache schrieb.

Mittlerweile haben schon ein paar Dutzend mögliche Nachfahren auf das Schreiben der Universität geantwortet und Speichelproben entsandt. Jeder Test kostet rund 100 Euro. Finanziert wird die Studie von der Universität Granada, sagt Rickards, aber ich würde nicht auf einen spanischen Ursprung von Kolumbus wetten. Da, wo wir mehr Varianten des Y-Chromosoms von Hernando finden, ist Kolumbus geboren.

Aber wenn in beiden Ländern gleich viele oder überhaupt keine Übereinstimmungen festgestellt werden, dann wäre das ein Problem. Dennoch sind die Teams zuversichtlich, dass die Welt in den nächsten Monaten erfahren wird, ob nun ein Italiener oder ein Spanier Amerika entdeckt hat. (DER STANDARD, Printausgabe, 7.2.2006)

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