Drivsco – das lernfähige Fahrassistenzsystem
Viele Fahrassistenzsysteme nehmen die Fahrer per Kamera auf und warnen, wenn ihnen die Augen zufallen. Einen ganz neuen Weg ist ein Team europäischer Wissenschaftler um Eduardo Ros Vidal von der Universität im spanischen Granada gegangen. Sie haben mit Drivsco ein lernfähiges Fahrassistenzsystem entwickelt.
Die Idee ist, dass das Assistenzsystem den Fahrer nur warnt, wenn er von seiner gewöhnlichen Fahrweise abweicht, wie immer diese auch aussieht. Drivsco lernt also mit der Zeit die Fahrweise eines Fahrers kennen. Es weiß, wie er eine Kurve anfährt, ob er sich einer Kreuzung eher langsam nähert oder ob er erst im letzten Moment bremst. Erkennt Drivsco eine Abweichung von dieser Fahrweise, warnt es den Fahrer.
Brems- und Lenksensoren
Das Drivsco-System verfügt über eine Reihe von Sensoren, die während der Fahrt Daten sammeln, darunter Bremssensoren, Sensoren, die die Lenkbewegungen erfassen, GPS und Kameras. Aus diesen Daten erstellt das System dann das Muster eines Fahrers.
Das System ist in erster Linie für Nachtfahrten gedacht, da, so die Wissenschaftler, hier unverhältnismäßig viele Unfälle passieren: Während das Verkehrsaufkommen um 60 Prozent geringer ist als tagsüber, passieren in den Nachtstunden über 40 Prozent aller Unfälle. Erkennt das Nachtsichtsystem beispielsweise, dass sich der Fahrer einer Kurve nicht wie normal nähert, weil er sie nicht überblicken kann, warnt es ihn.
Kein automatisches Fahren
Das System sei nicht dazu geschaffen, dem Menschen das Fahren abzunehmen, da dies im Falle eine Unfalls Probleme bei der Klärung der Schuldfrage geben könne, sagt Ros Vidal. Ziel sei es, dem Fahrer zu helfen, sich maximal auf das Fahren zu konzentrieren und so Unfälle zu vermeiden.
Entwickelt wurde Drivsco im Rahmen eines europäischen Projektes, an dem Wissenschaftler aus sechs Ländern beteiligt waren, darunter auch Forscher der Universitäten in Göttingen und Münster.
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